Bilder:
Meine Bilder sollen Bilder sein, keine vorgetäuschten Räume; wenn eine
dritte Dimension, dann faßbar. Sie sind und bleiben Flächen! Die Linien,
Farben oder dreidimensionalen Formen sind nur bildnerische Mittel.
Farbe:
Die Farbe als Eigenwert, als Eigenlicht soweit zu verändern, daß sie eine
andere Materie illustriert oder imitiert, ist für mich (1977) undenkbar, auch
wenn der Realismus heute wieder Mode ist.
Licht:
Durch die Farbkomposition muß Licht als Aussage entstehen, wenn nicht, wird
die Kunst zur Dekoration. Licht dargestellt? Nein!
Abstraktion:
Aus der Farbvorstellung eines Themas muß eine der Darstellung entsprechende
Formel gefunden werden.
Form:
Es kann nur eine bis dahin nicht gekannte Form sein. Von der Naturform zur
bildnerischen Form!
Materie:
Wenn es um Bildvorstellungen geht, ist die Interpretation von Materie oder
Farbe als Aussage für mich besonders wichtig. Die endgültige Bestätigung
der Intuition kann Schwerstarbeit sein.
Vorgang:
Der bildnerische Vorgang ist ein spannender Prozeß, eine Auseinandersetzung
zwischen dem Ich, dem Thema, dem Material und dem Geist. Der Verlauf kann sich
in Minuten abspielen, er kann aber auch, wie Bilddaten zeigen, Jahre dauern.
Die künstlerische Denkarbeit ist für mich vorerst einmal mit einem
gleichseitigen Dreieck vergleichbar, dessen Winkel dem Ich, dem gestellten
Thema und dem zu verarbeitenden Werkstoff vergleichbar sind. Das Geistige, das
Transzendente der künstlerischen Arbeit kann durch einen weiteren Punkt
symbolisiert werden, der das Dreieck dann zur Pyramide, zur dritten Dimension
erweitert.
Funktion:
So kann z. B. im Bereich der angewandten Kunst die geistige oder funktionale
Ebene als Voraussetzung, als Bezug für die künstlerische Arbeit so sein,
daß das Ich oder der Werkstoff als Aussage zurücktreten muß. Nicht alles
was 1000 Jahre hält, ist gut!
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